end-to-end, p2p, my to me
end-to-end, p2p, my to me
Netzkünstlerin und @GIFmodel Olia Lialina erkundet in ihrem performativen Vortrag die Relikte einer schal gewordenen Verheißung des Internet: die unmittelbare End-to-End-Kommunikation, einschließlich ihrer späteren Peer-to-Peer- und my-to-me-Neuauflagen.
Das Web ist ein Trümmerhaufen. Und damit meine ich nicht einzelne Seiten, die zuletzt vor der Jahrhundertwende aktualisiert wurden, auch nicht fehlende Bilder oder tote Links. Wer will das alles heute noch sehen? Wer erinnert sich überhaupt noch an den Unterschied zwischen Internet und dem World Wide Web? Wen interessiert das? Wer braucht Links? Instagrammer, die heute ungefähr so zahlreich sind wie die Web-Bevölkerung überhaupt, gehen nicht auf die Straße für ihr Recht auf Verlinkung. Schon der eine Link im Bio-Feld ist vielen mehr als genug. Er stiftet Argwohn und gefährdet das perfekt inszenierte „Ich“.
Alle diese „Ichs“ sind die eigentlichen Trümmer: Überbleibsel und Abfall einer Welt, die einmal „meine“ sein sollte.