In Between Ends – CTM & transmediale Night

In Between Ends – CTM & transmediale Night

Gemeinsam präsentiert von CTM und transmediale bringt In Between Ends – CTM & transmediale Night die Festivalthemen Liminal und End to End durch hybride Formen von Musik, Sound und intermediären Performances zusammen. In sechs Veranstaltungen werden Schwellenzustände und miteinander verwobene Realitäten über computergestützte und vernetzte Prozesse und darüber hinaus erkundet. Sie zeigen ein breites Spektrum kritischer Sichtweisen auf Schrecken und Reiz der untrennbaren Verstrickung von Körpern, Leben und Gesellschaften durch computergestützte und vernetzte Prozesse, die zunehmend stärker in die Privatsphäre eingreifen.

Tickets gibt es hier!

Programm

Mittwoch, 29. Januar 2020
Der Sound-Künstler und Forscher Wesley Goatley kritisiert, wie Daten und Künstliche Intelligenz üblicherweise beschrieben werden und welche besorgniserregenden Auswirkungen dies auf die Welt haben kann. In seinem performativen Vortrag Cynthonia zeigt Goatley ein Gespräch zwischen Amazons Alexa und Apples Siri. In der Auseinandersetzung mit ihren verborgenen Geschichten offenbaren die Smart Assistants ihre Funktionen und Grenzen sowie die Ideologien ihrer Hersteller. Begleitend zu diesem Gespräch findet eine audiovisuelle Performance statt, die die unheimliche Tonalität von KI-Stimmen als Rohmaterial nutzt.

Demystification Committee sind in London und Berlin ansässig, wo sie den Spätkapitalismus untersuchen und einen kollaborativen Rahmen für Kunst und Forschung entwickeln, um weitverzweigte verborgene Machtsysteme zu untersuchen, welche die gegenwärtige Gesellschaft prägen. Ihre Praxis umfasst die Untersuchung von Plattformen, rechtlichen Bestimmungen, Maschinen und Kommunikationsnetzwerken. Hier zeigen sie eine audiovisuelle Performance-Version ihrer Arbeit ECHO FX, die die Brexit-Abstimmung in Form von Fehlinformationen wiedergibt, die über Netzwerke verbreitet wurden, um das Britische Pfund in die Höhe zu treiben.

Die komplexe Verschränkung von Körpern, Sex, Technologie und Plastik ist Gegenstand von Johanna Bruckners Tanz- und Medien-Performance Sym-poetic Desires. Ein spekulativer Sexroboter wird durch eine physische Inszenierung in einem polyrhythmischen Cyberspace vorgestellt, mit dem Ziel technologiegesättigte Weltbilder von intimen Beziehungen zu unterlaufen. Der Roboter speichert Informationen und verarbeitet sie anschließend zu auf Training basierenden Handlungen. Dies generiert lustvolle Datenlandschaften und definiert so den Zugang und die Verbindung in der Datenverarbeitung neu. Die entstehende Datenlandschaft fördert Polygamie, Polymorphismus und mikropolitische Viren.

Im Anschluss an die Veröffentlichung ihres Debüt-Albums MELTS INTO LOVE, das von FACT als „wahnsinnig psychedelisches Album” beschrieben wurde, „das mit dem Eingeweide-Horror eines David Cronenberg-Films ins Gehirn und wieder hinausschlittert“, spielen xin live. Halluzinatorische Untersuchungen machen Neigungen, Ängste und Ekstasen inmitten eines Zeitalters des Lärms und einer Gesellschaft des Spektakels sichtbar und lassen damit Klangwellen für körperliche Überreizung und Emotionen aufleben Das Album, das vergangenen September bei Subtext erschienen ist, wird ausschließlich auf unabhängigen Plattformen vertrieben; alle Einnahmen gehen als Spenden an das Eden Reforestation Project.

Patiño & Schuttel zeigen erstmals ihre neue, speziell in Auftrag gegebene räumliche Arbeit No Laughing Matter. Die Arbeit untersucht Lachen in Bezug auf körperliche Präsenz und akusmatische Klänge sowie als menschliche Geste, als virale Information, die Verbundenheit erzeugt und als Material für psychologische Konditionierung. No Laughing Matter zielt darauf ab, einen doppelbödigen Raum zwischen Spaß, Freude, Spott, Angst und Schrecken zu schaffen, der die Grenzen zwischen menschlicher Stimme und synthetischen Klängen, männlich und weiblich, akustisch und verstärkt, imaginär und real, individuell und kollektiv durcheinanderbringt. Zusammen mit einer Gruppe von Performer*innen nutzen Patiño & Schuttel Humor als Instrument, um die Steifheit und kulturelle Exzesse von „Ernsthaftigkeit“ zu hinterfragen.

Paul Purgas und James Ginzburg, besser bekannt als emptyset, präsentieren eine Live-Version von Blossoms. Ihr jüngstes Album auf dem Label Thrill Jockey ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit mit maschinellen Lernsystemen, die über einen als „Seeding“ bezeichneten Prozess anhand ihrer Diskografie trainiert wurden. Die Beobachtung dieser Systeme, die sich auf ihre eigene kreative Leistung stützten, um entfremdete Darstellungen ihres jahrzehntelangen künstlerischen Prozesses zu produzieren, erzeugte bei Emptyset eine Mischung aus Unbehagen und Faszination, die ihre Aufnahmen scheinbar hörbar geprägt hat. Das Duo erklärte gegenüber The Quietus, der Prozess biete ihnen „die Gelegenheit, auf sehr direkte Weise umfassend über Entstehung und Evolution nachzudenken und biete Raum, Intelligenz nicht als Metapher, sondern vielmehr als materiellen Prozess an zu betrachten“.

share

Related events: